Quelle: Badische Zeitung vom 01.08.2012

Brand mitten im spannenden Film

24 Stunden erlebte die Jugendfeuerwehr Kappel-Grafenhausen, was es heißt, bei der Wehr zu sein.


Erstmal die Stiefel putzen: Die Jugendfeuerwehrleute treten zu ihrem ersten 24-Stunden-Dienst an.
Foto: Rudi Rest

KAPPEL-GRAFENHAUSEN. Erstmals seit der Gründung der Jugendfeuerwehr Kappel-Grafenhausen 2004 fand am vergangenen Wochenende ein 24-Stunden-Tag für die Mitglieder statt. Am Samstagmorgen trafen sich die 15 Jungen im Alter zwischen zehn und 17 Jahren im Feuerwehrgerätehaus. Nach Ausgabe der Alarmempfänger wurden die Einteilung und Vergabe der Kleiderspinde und die Besatzung der einzelnen Fahrzeuge festgelegt.

Christian Löffel, Holger Billharz und Lars Windecker, denen noch fünf weitere Helfer zu Seite standen, hatten die einzelnen Übungen für diesen Tag vorbereitet und den Ablauf organisiert. Um 10.40 Uhr wurde dann der erste Alarm ausgelöst. In der Untergartenstraße in Kappel musste eine Ölspur beseitigt und das restliche Öl in den Kanistern musste in sichere Gefäße umgefüllt werden. Eine vermisste Person, die sich von einer Wandergruppe (dargestellt von der Trainingsgruppe des Ringervereins) abgewandt und verlaufen hatte, musste gegen 13.50 Uhr mit einer Suchaktion am Geppertsee gesucht werden. Dass auch das Retten von Tieren zum Aufgabenbereich der Feuerwehr zählt, wurde durch eine hilflose Katze dargestellt, die sich in einen Baum verirrt hatte. Mit der Steckleiter halfen die Jungfeuerwehrleute der Katze (Stofftier) wieder vom Baum.

Nach dem Abendessen gab es einen gemütlichen DVD-Abend im Feuerwehrgerätehaus – doch der wurde mitten in einem spannenden Film um 21.45 Uhr jäh unterbrochen: Die Jugendlichen wurden zu einem Einsatz gerufen: Brand eines Gartenhauses (ehemals Reithalle) in der Sportplatzstraße, lautete die Aufgabe. Auf dem Vorplatz brannte ein kleines aus Paletten nachgebautes Gartenhaus. Das Löschen erfolgte mit mehreren Strahlrohren. Die Wasserentnahme nahmen die beiden Löschgruppenfahrzeuge vor. Durch die starke Rauchentwicklung mussten junge Wehrleute mit Atemschutzgeräten gegen den Brand vorgehen. Da es schon Nacht war, wurde die Einsatzstelle mit Lichtmasten ausgeleuchtet.

Gegen 23 Uhr war der Einsatz beendet, und die Jungen traten im Gerätehaus auf den neu angeschafften Feldbetten die verdiente Nachtruhe an. Doch noch vor dem Frühstück am Sonntagmorgen wurde die Jugendfeuerwehr erneut zu einem Einsatz gerufen: ein Flächenbrand am Zollhaus am Rhein – der sich bei der Ortsbegehung dann aber schließlich als Fehlalarm herausstellte.

Kommandant Hilmar Singler und sein Stellvertreter Martin Löffel waren sehr beeindruckt von den Übungen, und die drei federführenden Jugendfeuerwehrwarte waren mit den Leistungen ihrer Zöglinge in der 24 Stunden-Aktion sehr zufrieden. Manuel Krämer (17) fand sämtliche Übungen "ziemlich realistisch", und "durch die Alarmierung mit den Alarmempfängern waren alle dabei". Er freut sich, dass er in wenigen Monaten in die Einsatzabteilung übertreten kann.

Autor: Rudi Rest

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