Quelle: Badische Zeitung vom 15.02.2011

Zwei Abteilungen sind nun ein Team

Die beiden Wehren in Kappel-Grafenhausen haben sich aufgelöst. Neuer gemeinsamer Kommandant ist Hilmar Singler.


Auch die neue Ehrenmedaille in Silber wurde verliehen (von links): Bürgermeister Jochen Paleit, Rudi Rest, Hubert Weber und Berthold Maier.
Foto: BZ

KAPPEL-GRAFENHAUSEN. "So sollte es überall sein", hat sich der Verbandsvorsitzende Berthold Maier in seiner Ansprache anlässlich der Feuerwehrversammlung am Samstag im Bürgersaal in Kappel gefreut. Der Grund: Nach 35 Jahren lösen sich die beiden Abteilungswehren der Gemeinde auf und bilden nun eine gemeinsame Mannschaft mit 67 Einsatzkräften, 13 Jugendlichen und 29 Alterskameraden. Zu ihrem neuen Kommandanten wurde Hilmar Singler gewählt.

Bürgermeister Jochen Paleit ging stichwortartig auf die Geschichte der beiden Feuerwehren ein. In Grafenhausen war 1891 mit 70 Mann eine Einsatztruppe gegründet worden. Die Kappler Wehr entstand im Jahr 1869, wobei Paleit auch etliche Sätze aus der Festschrift von 1994 zitierte.

Als Dankeschön erhielten die Mitglieder der Arbeitsgruppe, die die Auflösung der Abteilungen und den Neuanfang ausgearbeitet hatten, von Bürgermeister Paleit jeweils ein Geschenk. Bevor die Wahl des neuen Kommandanten auf der Tagesordnung stand, verabschiedete Paleit den bisherigen Kommandanten Hilmar Singler, seinen Stellvertreter Bernhard Göppert sowie die Abteilungskommandanten Rudi Rest (Grafenhausen) und Hubert Weber (Kappel) sowie ihre Stellvertreter Manfred Debacher und Martin Löffel. Alle erhielten Blumen und Geschenke für ihre jahrelange ehrenamtliche Tätigkeit.

Gerade der Neubau des Feuerwehrgerätehauses, der rund eine Million Euro gekostet habe, sei eine vorausschauende Investition gewesen, meinte Kreisbrandmeister Reinhard Kirr. "Es ist heute ein geschichtsträchtiger Tag; die Kameradschaft und die Tradition kann bleiben wie bisher, ihr müsst nichts aufgeben", betonte er. In der Ortenau seien im Jahr 2010 mehr als 3000 Einsätze zu verzeichnen gewesen. Dabei seien 180 Menschen gerettet, aber auch 30 Wehrmänner verletzt worden.

Da die jüngste Versammlung erst im Oktober stattgefunden hatte, war der Tätigkeitsbericht des Kommandanten Hilmar Singler nicht sehr umfangreich. Trotzdem war von vier Einsätzen zu berichten. Auch der Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus Anfang November war für die Wehrmänner ein denkwürdiger Tag. Christian Löffel berichtete, dass in der Jugendwehr derzeit 13 Jugendliche ausgebildet werden. Er hat seit Oktober drei Proben abgehalten. Schriftführer Benno Schöffel schilderte ausführlich den Verlauf der Hauptprobe, berichtete über die anschließende Hauptversammlung und weitere Aktivitäten.

Wahlen:
45 Wehrmänner wählten in geheimer Wahl Hilmar Singler zu ihrem neuen Kommandanten und Martin Löffel zu dessen Stellvertreter. Ebenfalls geheim gewählt wurde der Feuerwehrausschuss, bestehend aus folgenden acht Personen: Frank Baumann (39 Stimmen). Holger Billharz (30), Edwin Hilß (35), Timo Hilß (37) Oswald Matthäus (31), Schilli Jonas (35), Weber Hubert 37), Windecker Lars (33); Rechner: Philipp Bühler; Schriftführer: Jonas Schilli; Altersobmann: Walter Benz, sein Stellvertreter ist Richard Anselm.

Ehrungen:
25 Jahre aktiver Dienst: Martin Anselm, Manfred Debacher, Hans Lorber, Martin Löffel, Benno Schöffel; 60 Jahre Zugehörigkeit: Eugen Baumann, Stefan Häfele, Otto Holler und Josef Schaub. Verbandsvorsitzender Berthold Maier hatte noch eine ganz besondere Ehrung parat: Rudi Rest und Hubert Weber erhielten die neue Ehrenmedaille in Silber.

Autor: Lieselotte Salwetter

zum Seitenanfang