Quelle: Badische Zeitung vom 24.05.2017

Neues Fahrzeug für die Feuerwehr

Kappel-Grafenhausen investiert über 300 000 Euro in ein LF 10.


Die Feuerwehr Kappel-Grafenhausen erhält für über 300000 Euro ein neues Löschfahrzeug.
Foto: H. Seller

KAPPEL-GRAFENHAUSEN. Die Freiwillige Feuerwehr wird ein neues Löschfahrzeug bekommen. Einstimmig hat der Gemeinderat am Montag den Auftrag für ein neues Fahrzeug vergeben. Es wird mit Aufbau und Beladung über 300 000 Euro kosten. Damit liegt der Preis leicht über den im Haushalt eingestellten Betrag von 293 000 Euro. Mit der Lieferung ist voraussichtlich im Juni 2018 zu rechnen.
Kämmerer Hans-Peter Zeller rief den Räten zunächst die Vorgeschichte in Erinnerung. So habe der Rat vor drei Jahren im Feuerwehrbedarfsplan beschlossen, das alte LF 8/6 (Baujahr 1991) der ehemaligen Abteilungswehr Grafenhausen durch ein neues LF 10 zu ersetzen. "Die Anschaffung hat sich dann um ein Jahr verzögert, weil unser Zuschussantrag vom Landratsamt zunächst abgelehnt worden ist", sagte Zeller. Ende 2016 sei dann die Bewilligung in Höhe von 88 000 Euro gekommen. Danach hatte der Gemeinderat das Projekt in den Haushalt 2017 genommen und die Agentur Wieseke aus Lahr mit der Ausschreibung betraut.

Ralf Wieseke von der Agentur trug den Räten und den über 30 Zuhörern – davon mindestens die Hälfte Feuerwehrleute – die Ergebnisse der Ausschreibung vor. Wieseke betonte, dass man beim Aufbau, dem mit Abstand teuersten Teil des Fahrzeugs, die Angebote nach bestimmten Kriterien bewertet und so das wirtschaftlichste Angebot errechnet habe. Beim Fahrgestell ging der Auftrag an die Firma MAN mit ihrem Angebot über knapp 76 000 Euro. Die Maschine verfügt über 290 PS und einem Automatikgetriebe sowie Luftfederung an der Hinterachse.

Der Auftrag für den Aufbau ging an die Firma Rosenbauer aus Luckenwalde für 181 500 Euro. Zum Aufbau gehören zum Beispiel ein Löschwasserbehälter mit 2000 Litern, eine Pumpe mit einer Leistung von 3500 Liter je Minute, einen Lichtmast mit sechs LED-Scheinwerfer, eine Rangierbeleuchtung für das Umfeld, Atemschutz im Führerhaus und wegklappbare Kotflügel hinten. Die Beladung soll die Firma Wilhelm Barth aus Fellbach liefern (45 000 Euro). Dazu kommen noch 3000 Euro für Beschriftung und ein Funkgerät.

Zwei Anbieter haben ihre Fahrzeuge präsentiert

"Das Fahrgestell wird in München gebaut und dann nach Luckenwalde gebracht, um dort den Aufbau anzubringen", erklärte Ralf Wieseke auf Nachfrage. Im Preis enthalten sind zwei Fahrten nach Luckenwalde, um zu prüfen, wie die Arbeiten vorangehen. Feuerwehrkommandant Hilmar Singler erläuterte, dass bei der Vergleichsvorführung zwei Anbieter jeweils 45 Minuten Zeit hatten, ihre Fahrzeuge zu präsentieren. "Wir hatten zwei hochwertige Fahrzeuge vor Ort. Letztlich haben Details und sicherheitsrelevante Dinge den Ausschlag gegeben."

Auf Nachfrage von Frank Andlauer (CDU) sagte Kämmerer Zeller, dass im Haushalt 293 000 Euro eingestellt sind. "Die Mehrkosten sind durch Bedarfspositionen entstanden. Ohne die hätten wir eine Punktlandung hingelegt." Die Mehrkosten seien aber gedeckt. Sowohl Andlauer als auch Christian Anselm (CDU) befürworteten die Anschaffung samt Bedarfspositionen, die allesamt geprüft und für sinnvoll erachtet worden seien.

Autor: Hagen Späth

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